Alle ÖTV-Asse genannt: Starauflauf in der win2day Bundesliga

Der Startschuss zu den höchsten Spielklassen in Österreichs Mannschaftsmeisterschaft steht bevor: Am Samstag, den 10. Mai, ab 11:00 Uhr wird die neue Saison in der win2day Bundesliga und 2. Bundesliga eingeläutet. Das zweite Mal im neuen Austragungsformat, das statt eines Final Four im Herbst die Halbfinalbegegnungen im Juni vorsieht und die Finalspiele heuer erst am Schlusstag des ATP-Challengers in Tulln – am Sonntag, dem 7. September. Ein Grund mehr, weshalb man die rot-weiß-roten und ausländischen Stars in der Bundesliga bei freiem Eintritt zahlreich sehen sollte. Dies lässt allein schon der Blick auf die Mannschaftslisten erwarten: Bei den Herren haben die Top 13 der aktuellen ÖTV-Rangliste alle in den obersten zwei Ligen genannt, bei den Damen gar die besten 27.
Starkes Quintett retour: Irdning wieder dick im Business
In der win2day Bundesliga sind die Mannen von Union Stein&Co Mauthausen die größten Gejagten. Die Titelverteidiger aus Oberösterreich wissen jetzt die drei besten Spieler von Österreichs nächstem Davis-Cup-Gegner Ungarn in ihren Reihen: Nach Fábián Maroszán (ATP 61) und Zsombor Piros (ATP 204) wurde nun auch der Ex-Weltranglisten-31. Márton Fucsovics (ATP 134) verpflichtet. Und man sicherte sich die Dienste von Neil Oberleitner und Ex-Davis-Cup-Spieler Marco Mirnegg. Nationalteamspieler Alexander Erler, Jungstar Joel Schwärzler und Ex-Top-50-Mann Andreas Haider-Maurer konnte man halten – nicht jedoch zwei weitere heimische Aushängeschilder: Filip Misolic und Dennis Novak kehrten zurück zu ATV RE team future IRDNING. Der Serienmeister aus der Steiermark hatte sich nach seinem fünften Coup im Jahr 2023 aus der 1. Bundesliga zurückgezogen, war aber zugleich mit der zweiten Mannschaft in die 2. Bundesliga aufgestiegen – und mit dieser 2024 auch ins Oberhaus. Nun ist Irdning wieder dick im Business und scheint ins Rennen um die Meisterschale gar eingreifen zu können: Denn man holte neben Misolic und Novak auch Gerald Melzer und die Deutschen Mats Moraing und Peter Gojowczyk zurück.

Die Konkurrenz ist allerdings keinesfalls zu verachten. So etwa weiß UTC Strassburg die Nummern eins und vier von Österreich bei sich, Sebastian Ofner und Jurij Rodionov. Und auch STC Raiffeisen Team Salzburg, mit der heimischen Nummer zwei Lukas Neumayer und Maximilian Neuchrist, wird zugetraut, vielleicht ins Titelrennen eingreifen zu können. Beim TC Harland findet sich gar die ehemalige Nummer 16 der Welt, der Georgier Nikoloz Basilashvili, in der Nennliste. „Man muss stets warten, wer dann wirklich spielt, aber es sind ein paar Mannschaften dabei, die wirklich stark auflaufen können. Das Potential für sehr starke Partien ist wieder da“, zeigte sich Ex-Weltklassemann Jürgen Melzer sicher. Der ÖTV-Sportdirektor ist heuer von Bruder Gerald getrennt und läuft für den Aufsteiger Unger Stahlbau UTC Bad Sauerbrunn ein: „Ich freue mich, in einer Mannschaft mit lauter jungen Spielern zu sein, sie hautnah mitzuerleben und in höherem Alter noch Bundesliga zu spielen.“ Keine Selbstverständlichkeit, beim herrschenden Niveau. Dieses hält heuer auch in der 2. Bundesliga auf spektakuläre Weise Einzug. Die bekanntesten Namen sieht man bei Sportunion Klagenfurt: Die Kärntner nahmen nach Ex-Stadthallen-Finalist Grega Zemlja (Slowenien) sogar den Ex-Weltranglistenzwölften Borna Coric unter Vertrag. Und Einsätze sind vorstellbar: „Es kommt drauf an, wie Borna in den nächsten Wochen spielt und ob er ein Loch für eine Begegnung hat. Das wird kurzfristig entschieden“, verriet der Mannschaftsführer Martin Müller. Ein weiterer kroatischer Davis-Cup-Akteur findet sich beim TC Telfs: mit Borna Gojo, vor eineinhalb Jahren noch die Nummer 72 der Welt.
Linz-Konkurrenz wittert Chance, Grabher in Liga 2
Bei den Damen geht LINZ AG Team OÖ auf den sechsten Triumph am Stück los. Im Kader etwa die Billie-Jean-King-Cup-Spielerinnen Tamara Kostic und Mavie Österreicher, nicht jedoch Melanie Klaffner, die im Vorjahr die Karriere beendete. Mit der Oberösterreicherin verloren die Serienmeisterinnen eine große, auch doppelstarke Stütze – ein Grund mehr, dass die Konkurrenz heuer ihre Chance wittert. Allen voran die Finalistinnen der letzten Jahre von UTC Fischer Ried, die etwa mit Österreichs Nummer eins Sinja Kraus und der Neo-Nationalteamspielerin und amtierenden Staatsmeisterin Arabella Koller aufwarten können. Zudem befindet sich Linz in einer Hammergruppe mit KLC und Grazer Park Club, denen genauso Siegchancen eingeräumt werden. Die Klagenfurterinnen verstärkten sich mit Tamira Paszek und können weiter auf Toptalent Lilli Tagger setzen. Die Grazerinnen dürften sich heuer wohl wirklich auf erste Einsätze der lettischen Tennismutter und Ex-Weltranglistenelften Anastasija Sevastova vorbereiten, was Verletzungspech im Vorjahr verhindert hatte. „Sie ist natürlich eine Aufwertung für die ganze Liga“, hatte sich ÖTV-Sportkoordinatorin und -Billie-Jean-King-Cup-Kapitänin Marion Maruska bereits letztes Jahr gefreut. „Und schön ist es auf jeden Fall zu sehen, dass sämtliche Topspielerinnen aus Österreich in den ersten zwei Spielklassen vertreten sind.“ Eine Hochkaräterin dabei nicht in der höchsten Klasse: Die aktuell in Topform befindliche Julia Grabher hielt ihrem Heimatverein TC Dornbirn by Tannenhof Resort auch in der 2. Bundesliga die Treue.
ÖTV-Geschäftsführer Wirtschaft Thomas Schweda stellte klar: „Die win2day Bundesliga und auch die 2. Bundesliga zählen zu den größten Flagship-Events des Österreichischen Tennisverbands. Wir freuen uns sehr darüber, dass unser Hauptsponsor win2day heuer neuerlich das Namenssponsoring für die 1. Bundesliga übernommen hat und sind voller Vorfreude auf eine spannende Saison.“
